Keine Angst vor Buchstaben

txn. Erwachsene funktionale Analphabeten müssen im Alltag viele Hürden überwinden. Bereits dem eigenen Kind bei den Hausaufgaben zu helfen wird zur Herausforderung. Foto: dmitrimaruta/Fotolia/randstadtxn. Erwachsene funktionale Analphabeten müssen im Alltag viele Hürden überwinden. Bereits dem eigenen Kind bei den Hausaufgaben zu helfen wird zur Herausforderung. Foto: dmitrimaruta/Fotolia/randstad

txn. In Deutschland gibt es über sieben Millionen erwachsene sogenannte „funktionale Analphabeten“ – ein Begriff, den viele fälschlicherweise mit Analphabetismus gleichsetzen.

„Unter funktionalem Analphabetismus zu leiden bedeutet nicht, überhaupt nicht lesen und schreiben zu können“, erklärt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad Deutschland. „Betroffene Personen können allerdings deutlich weniger gut mit dem geschriebenen Wort umgehen und haben zum Beispiel Schwierigkeiten, zusammenhängende Sätze zu lesen oder zu schreiben.“

Genauere Daten zu diesem Phänomen lieferte Anfang 2014 erstmals die Level-One-Studie der Universität Hamburg. Demnach können 4,4 Prozent der Bevölkerung maximal Wörter, aber keine Sätze lesen, weitere 10 Prozent kommen mit kurzen Sätzen zurecht, nicht aber mit ganzen Texten. Der Anteil der Männer ist dabei insgesamt leicht größer als der der Frauen. Zudem wurde festgestellt, dass das Niveau der Schriftsprachkenntnisse mit dem Alter abnimmt.

Zusammengenommen sind die funktionalen Analphabeten mit 14,5 Prozent beziehungsweise 7,5 Millionen Menschen in Deutschland also kein Randphänomen, sondern ein wichtiges Thema innerhalb der Gesellschaft. Durch gezielte Maßnahmen lässt sich das Lesen und Schreiben jedoch (wieder-) erlernen und verbessern. Unterstützung finden Betroffene zum Beispiel über das kostenlose Alfa-Telefon des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung (0800 – 53 33 44 55), das etwa zu Lernkursen in näherer Umgebung Auskunft gibt.

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